Erste Service Learning Seminare im Sommersemester 2023 durchgeführt
Im Sommersemester 2023 fanden die ersten beiden Service Learning Seminare im Rahmen von Senatra statt.
Die Universität Vechta bot im Profilierungsbereich, der für Studierende aller Fächer im Bachelor und Master zugänglich ist, das Seminar „Nachhaltige Entwicklung im Oldenburger Münsterland – Praxisprojekte mit Partnern aus der Region“ unter der Leitung von Prof. Dr. Marco Rieckmann an. 22 Studierende arbeiteten in fünf Gruppen an Projekten zu Nachhaltigkeit in der Region. Ihre Praxispartner*innen kamen beispielsweise aus dem kommunalen Klimaschutzmanagement, von einem zivilgesellschaftlichen Verein oder einem Mehrgenerationenwohnprojekt. Während einige Projekte einen stärkeren Forschungsfokus in ihrer Aufgabenstellung hatten, ging es bei anderen Projekten um die Entwicklung von Konzepten und Medienprodukten zur Öffentlichkeitsarbeit für Projekt zur Nachhaltigkeit.
An der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg fand erstmalig ein Service Learning Seminar statt. Das „Win Win Seminar – Nachhaltige Entwicklung in der Praxis“, unter der Leitung von Juliana Hilf, dienste als Grundlagenmodul für das Nachhaltigkeitszertifikat und konnte im Wahlpflichtbereich von mehreren Studiengängen besucht werden. Das Seminar verband die theoretischen Grundlagen von Nachhaltigkeit mit der Praxisphase, in der Studierende mit zivilgesellschaftlichen Organisationen, Lokalpolitik, Vereinen etc. Projekte bearbeiteten. Eine Partnerinstitution war etwa die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt, mit der Studierende gemeinsam ein digitales Informations- und Lernangebot zum Thema Kreislaufwirtschaft erstellten, welches schließlich auch veröffentlicht wurde. Das hierbei stattfindende „Lernen durch Engagement“ sollte eine Kompetenzentwicklung im Sinne von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) fördern und auch den Partnerinstitution bzw. der Umwelt und Gesellschaft nutzen, wie beim Service Learning intendiert – daher Win Win.
An beiden Universitäten waren die Seminare in Theorieeinheiten zu Grundlagen von nachhaltiger Entwicklung und in eine Praxisphase aufgeteilt. Hinzu kamen ein Methodenworkshop des netzwerk n zum Projektmanagement am Anfang sowie ein Reflektionsworkshop gegen Ende des Semesters. Während der Praxisphase arbeiteten die Gruppen selbständig an ihren Projekten, wobei sie nach Bedarf von den Dozierenden unterstützt wurden. Die Universität, bzw. die Dozierenden dienten als Vermittler*innen zwischen den Parteien, begleiten die Projekte von der Konzeption der Aufgabe bis hin zur Reflektion am Ende und sichern somit die Qualität und den wissenschaftlichen Standard der Arbeiten. Am Semesterende präsentierten die Studierenden dem Seminarplenum, ihren Praxispartner*innen und einigen weiteren Interessierten ihre Projektergebnisse. Im Anschluss an die Vorlesungszeit sind von jeder Gruppe Projektberichte anzufertigen.
Die Reflektion und Evaluation zu Ende des Semesters zeigten, dass die Studierenden den kreativen Prozess mit den Praxispartner*innen als spannend empfanden und die Methode des Service Learnings grundsätzlich als sehr bereichernd bewerten. Die umfangreichen Projekte, ein straffer Zeitplan und Erwartungen der Partner*innen sowie der Studierenden selbst stellten dabei die größten Herausforderungen dar.
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